LC Tübingen in Franken und Thüringen

Tübingen | 01. Juli 2022 | Josef Kreuzberger

Die diesjährige Reise des LC Tübingen vom 24.6 - 28.6.2022 führte nach Franken und Thüringen. Präsident Ortwin Wiebecke hatte zu den verschiedenen Reisezielen einen persönlichen Bezug und so kam ein sehr interessantes Programm zustande.

Am Freitagmorgen fanden sich 17 Lionsfreunde am Busbahnhof in Tübingen zur Abfahrt ein, darunter auch unsere Freunde vom Lions Club Basel Suzan und Martin Schneiter sowie Felix Graf. Nachdem in Entringen noch Gabi und Peter Ruth aufgegriffen wurden, ging es auf der A 81 gen Norden.

Erstes Ziel war Würzburg. Da es schon Mittagszeit war starteten wir mit einem deftigen Mittagessen im Gasthof zum Alten Kranen direkt am Main. Danach ging es  zu einer 3-stündigen geführten Besichtigungstour durch Würzburg. Höhepunkt dieser Führung durch die Altstadt bildete der Besuch in der ehemals fürstlichen Residenz. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts von Johann Balthasar Neumann als eines der bedeutendsten Barockschlösser Europas erbaut, wurde die Residenz 1981 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Besonders beeindruckend sind das großartige Treppenhaus mit den atemberaubenden Fresken des Venezianers Tiepolo, der Kaisersaal und das Spiegelkabinett.

Anschließend gab es noch eine ausführliche Führung durch das alte Juliusspital. Die Stiftung Juliusspital ist eine 1579 erfolgte Gründung des Würzburgers Fürstbischofs. Kernstück ist das 1580 eröffnete Spital, heute ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 360 Betten. Dazu gehört auch eine Weinkellerei, die an die 180 ha Weinberge besitzt und bewirtschaftet. Den Abschluss bildete nach einem Gang durch den 250 m langen und über 400 Jahre alten Holzfasskeller mit über 220 Holzfässern eine Weinprobe „Classic“ mit 6 ausgewählten Weinen und einer zünftigen Häckerbrotzeit. Die meisten hatten danach die notwendige Bettschwere und strebten dem Hotel zu, einige machten aber noch einen kleinen Abstecher zur Alten Mainbrücke, wo sich an diesem lauen Sommerabend die Jugend von Würzburg traf.

Am anderen Morgen ging es dann weiter nach Weimar, wo wir im ehrwürdigen alten Grand Hotel Russischer Hof abstiegen. Nachmittags schloss sich dann eine Altstadtführung „Klassisches Weimar“ an. Sie führte zu den Höhepunkten der klassischen Zeit und zu den Wirkungsstätten von Goethe, Schilller, Herder und Wieland. Ein absoluter Höhepunkt war am Abend dann die Aufführung „Die Räuber“ von Friedrich Schiller durch das Nationaltheater Weimar als Open Air am E-Werk von Weimar. Schillers Erstling ist wie gemacht für ein Open-Air-Spektakel. Die Revolte gegen erstarrte soziale Hierarchien, die wilden Wortkaskaden, Verwechslungskatastrophen, der melancholische Glanz unglücklicher romantischer Liebe und ein Figurenarsenal, zu dem der „etablierte Bösewicht“ genauso gehört wie der „edle Outlaw“, geben den Rahmen ab für eines der wirkmächtigsten Stücke der deutschen Theaterliteratur, und das in den Wäldern am e-werk in Weimar.

Der Sonntag begann mit der Fahrt nach Erfurt und einer Themenführung „Erfurt – eine architektonische Perle und Spiegel der Zeiten“.

Die reizvolle Altstadt mit ihren stimmungsvollen Gassen und Plätzen ist größtenteils in ihrer mittelalterlichen Struktur erhalten und stellt ein bedeutsames Denkmal deutscher Stadtkultur dar. Erfurts Wahrzeichen, das in Europa einzigartige Kirchenensemble von Dom und Severikirche, ein architektonisches Meisterwerk der Gotik, überragt majestätisch die Landeshauptstadt Thüringens. Unbedingt sehenswert ist die Krämerbrücke, bekannt als längste geschlossen bebaute Bogenbrücke Europas. Ein imposantes Bauwerk ist auch das neugotische Rathaus. Auf dem Fischmarkt künden das Haus „Zum Breiten Herd“ und das Haus „Zum Roten Ochsen“ von der Zeit der Renaissance.

Nach dem Abendessen und einer weiteren Übernachtung in Weimar ging es dann am anderen Morgen weiter nach Coburg. Auch hier starteten wir mit einem leckeren Mittagessen im „Goldenen Kreuz“ zu Coburg, bevor es dann zu einer ausführlichen geführten Besichtigung von Coburg ging. Nachdem wir von den ersten Tagen schon hervorragende Führer gewohnt waren, konnte uns die Coburger Führerin noch mit ihrer unglaublichen Originalität überraschen. Als Zugabe begleitete sie uns noch auf die beeindruckende Veste Coburg, das optische Wahrzeichen der Versicherung HUK Coburg, die mit 6000 Angestellten auch der größte Arbeitsgeber in Coburg ist. Coburg war vom 16./17. Jahrhundert bis 1918 Residenzstadt der Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha, die eng mit dem englischen Königshaus familiär verbunden sind. Prinz Albert war z.B. mit Königin Victoria verheiratet, die allein 7 mal in Coburg zu Gast war.

Danach ging es nach Bamberg, wo wir im malerischen alten Hotel Weierich mitten in der Altstadt, abstiegen. Auf der Fahrt nach Bamberg machten wir noch einen kleinen Abstecher zur Basilika und zum Wallfahrtsort Vierzehnheiligen. Die Basilika wurde ebenfalls vom fürstbischöflichen Oberbaudirektor Johann Baltasar Neumann errichtet, einer der bedeutendsten Baumeister des Barocks und des Rokoko.  Abends stärkten wir uns im urigen Lokal „Kachelofen“ mit fränkischen Spezialitäten, bevor wir dann am anderen Morgen einen ausführlichen geführten Stadtrundgang durch Bamberg unternahmen. Bamberg liegt an der Mündung der Flüsse Regnitz und Main und erstreckt sich über 7 Hügel. Die Altstadt zeichnet sich durch ihre gut erhaltenen Bauten aus dem 11. bis 19. Jahrhundert aus, darunter das mit Fassadenmalerei geschmückte Alte Rathaus, das sich auf einer Insel in der Regnitz befindet und über Bogenbrücken erreichbar ist. Der romanische Bamberger Dom, dessen Bau im 11. Jahrhundert begann, verfügt über 4 Türme und zahlreiche Skulpturen, wie z.B. den berühmten Bamberger Reiter, den Riemenschneider und den Veit Stoß Altar sowie und das Kaisergrabmal.

Zum Mittagessen gab es dann nochmals einen echten fränkischen Brotzeitteller bevor wir dann die Rückfahrt nach Tübingen antraten, wo wir dann auch wohlgelaunt und wohlbehalten und voller neuer Eindrücke landeten.