Diabetes Informationstag Rückblick

Tübingen | 17. Mai 2023 | Josef Kreuzberger

Diabetes Informationstag des Lions Clubs Tübingen - Vorträge und Infostände am 17.6.2023 im und vor dem Stadtmuseum

Am 17.06.2023 war es endlich soweit: der Tübinger Lions Club führte bei strahlendem Sonnenschein im und vor dem Stadtmuseum nach 3-jähriger coronabedingter Verzögerung seinen Diabetes Informationstag durch.

In Deutschland leiden ca. 8 Millionen unter Diabetes mellitus. Das sind 8,6 % der Bevölkerung. 95 % der Diabetiker leiden unter Typ 2 Diabetes mellitus. Die Veranstaltung beschränkte sich deshalb darauf. Mit zunehmendem Alter tritt die Erkrankung immer häufiger auf. Ungefähr 30% der über 70-Jährigen haben einen Diabetes mellitus Typ 2. Immer öfter sind auch Jüngere betroffen, Männer häufiger als Frauen. Die Ursachen können genetische Veranlagung, Übergewicht, Bewegungsmangel, falsche Ernährung oder auch ein metabolisches Syndrom sein. Diabetes mellitus kann zahlreiche gesundheitliche Schäden verursachen, z. B. Gefäßverkalkungen der Koronargefäße, periphere arterielle Durchblutungsstörungen, cerebrale DBS, erhöhtes Risiko für Schlaganfall und Alzheimer, Augenschäden, Nervenschäden wie periphere Neuropathie und Wundheilungsstörungen wie Ulcus cruris.

Wegen der vielschichtigen Schäden, die Diabetes auslösen kann, ist eine möglichst frühzeitige Diagnose umd Behandlung wichtig. Vorsorge ist deshalb dringend angesagt und die Tübinger Lions wollten mit ihrer Informationsveranstaltung dazu beitragen.

Im Stadtmuseum gab es vor jeweils bis zu 60 Zuhörern drei Vorträge von erfahrenen Medizinern. Prof. Dr. med. Andreas Fritsche, Univ. Professor, Diabetologe vom Lehrstuhl für Ernährungsmedizin und Prävention der Inneren Medizin Tübingen und Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft gab einen detaillierten Überblick über die „Volkskrankheit Nummer eins“. Die Behandlung ist sehr zeitaufwendig, vor allem bei Kindern und multimorbiden Älteren. Dies erfordert Personal und Geld. Beides ist nicht genügend vorhanden. Deshalb erfolgt die Behandlung immer mehr im Team oder in Gruppen. Das Ansehen der Diabetologie sollte aufgewertet werden und auch andere Fachbereiche sollten Diabetes erkennen und behandeln können.

Dr. med. Joachim Grüner, Diabetologe und niedergelassener Internist, sprach zum Thema „Diabetes mellitus aus Sicht der Praxis“. Für die notwenige Lebensstiländerung bedürfe es keiner paternalistischen Vorgaben vom Arzt, sondern gemeinsamer, individueller Therapielösungen zur Herstellung entsprechender Gesundheitskompetenz.

Das Risiko an Typ 2 zu erkranken würde durch jede Form der Bewegung deutlich reduziert werden und gleichzeitig reduziert es auch das Risiko einer koronaren Herzkrankheit bzw. eines Herzinfarktes, erläuterte Dr. med. Joachim Bierich, Internist und Kardiologe zum Thema „Das Herz des Diabetikers“. Sogar Leistungssport sei unter Kontrolle möglich, wie zahlreiche Beispiele belegen.

Vor dem Stadtmuseum gab es den ganzen Tag Info-Stände zum Thema Prävention: Gesunde Ernährung, ausreichende Bewegung, Normalgewicht anstreben, wenig Alkohol und Verzicht auf Rauchen. Außerdem gab es die Möglichkeit sich den Blutzucker messen zu lassen. Über 100 Besucher machten davon Gebrauch.

Daneben verteilten die Lions gegen eine Spende über 200, aus 15 kg Teig selbstgebackene, diabetikerfreundliche Waffeln und sie schenkten 15 Liter eines diabetikerfreundlichen Ingwer-Minze-Getränkes aus. Für gute Stimmung sorgte die „Nervenband“. Sie zog die Zuhörer in Scharen vor das Stadtmuseum in die Kornhausstraße.

Alles in allem eine rundherum gelungene Veranstaltung der Tübinger Lions.

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